4 Achtsamkeits-Tipps für mehr Gelassenheit im Alltag
Ist dein Leben hektisch? Hast du das Gefühl, deine Gedanken spielen dir einen Streich? Meinst du, du müsstest an 10 Orten gleichzeitig sein oder hast du Angst du würdest etwas verpassen? Nerven dich andere Menschen? All das bedeutet Stress und ist nicht unser natürlicher Zustand. Finde heraus, wie du dem Ganzen mit einfachen Mitteln entgegenwirken kannst.
Wie lebt der Mensch?
Ja, es liegt an unserer Konditionierung. Das Leben ist so aufgebaut, dass der Mensch ein Ego entwickelt, welches das Gefühl hat, nie gut genug zu sein und nie genug zu haben. Nicht genügend Talente, nicht genügend Selbstvertrauen, nicht genügend Aufmerksamkeit, nicht genügend Geld, nicht genügend Frieden und nicht genügend Liebe. Wenn wir die heutige Gesellschaft beobachten, könnte die Liste schier endlos weiter geführt werden. Die meisten Menschen leben im so genannten 'Mangelbewusstsein'.
Zudem hat sich die Menschheit dahin entwickelt, dem logischen Verstand sehr viel Macht zu verleihen. Das heisst, für die meisten Menschen spielt sich das Leben vorwiegend im Kopf ab. In der Vergangenheit und in der Zukunft, jedoch nie in der Realität - im wirklichen Moment. Probleme entstehen im Verstand und die meisten möchten diese auch mit demselben lösen. Doch lassen sich Probleme und Herausforderungen besser von einer anderen, von einer höheren (Bewusstseins-) Ebene aus lösen. Doch wie kommt man dahin? Beispielsweise durch Achtsamkeit. Durch urteilsfreies Beobachten. Durch reines Gewahrsein.
Wie viele Menschen haben Mühe, Verstand und Bauchgefühl zu unterscheiden? Wie viele Menschen spüren wirklich eine Herzensverbindung zu Mitmenschen, Tieren und der Natur? Ja, auf der Welt passiert viel Unschönes. Viel Leid, Trauer und Grausamkeit. Sich das einzugestehen ist gar nicht so einfach. Gerade, wenn es das eigene Leben betrifft. Lieber redet man sich das Leben schön, denn man hat es sich so eingerichtet, dass man es so gut wie es geht 'im Griff' hat (oder eben nicht). Ungern befasst man sich mit den eigenen Emotionen, mit den vergangenen Schmerzen. Doch genau das ist notwendig, um sich wirklich kennen zu lernen und zu seinem wahren Selbst zu finden. Der Weg Richtung Frieden, Urvertrauen und Glückseligkeit.
Einfache Achtsamkeit im Alltag
Die nachfolgenden Übungen helfen dir, dich mit minimalem Zeitaufwand einen Schritt näher zu dir zu bringen. Suche dir einfach ein paar Methoden aus, welche dich am meisten ansprechen. Du kannst diese sehr gut in deinen Alltag integrieren. Sie lassen sich hervorragend anwenden, wenn du morgens aufstehst, wenn du am Zähneputzen bist, auf der Toilette sitzt oder wenn du in einer Warteschlange stehst. Also immer, wenn es dir sowieso langweilig ist :-)
1. Wichtig: Atmung
Der Atem ist unser Haupt-Energie-Lieferant. Jedoch atmen die meisten Menschen nur sehr oberflächlich, was nicht optimal ist.
Übung
Atme einfach immer mal wieder 2-3mal tief in den Bauch hinein und sage dir: Ich bin ganz in meinem Körper im Hier und Jetzt und spüre (!), wie du dich vollkommen im Körper befindest. Wenn es beim Solarplexus blockiert, versuche es einfach immer wieder. Es wird mit der Zeit besser klappen.
2. Bewusst deine Sinne wahrnehmen
Die Herausforderung ist, dass unser Geist immer mal wieder abschweift und wir so aus dem Moment fallen. Indem wir uns auf unsere Sinne konzentrieren, lernen wir im Moment zu leben.
Übungen
Wenn du isst, sei dir des Geschmackes der verschiedenen Nahrungsmittel gewahr, welche du im Mund schmeckst.
Wenn du 1-2 Minuten freie Zeit hast, schliesse deine Augen und höre einfach auf alle Geräusche in deiner Umgebung, ohne benennen zu wollen um was es sich jeweils handelt.
Wenn du läufst, laufe bewusst. Achte auf deine Beine, links-rechts-links-rechts.
3. Gedanken beobachten
Deine Gedanken aus deinem logischen Verstand sind dein Gedächtnis. Also deine Vergangenheit. Natürlich brauchst du deinen Verstand noch um zu wissen, wie du beispielsweise Autofahren, Organisieren oder Schachspielen kannst. Aber du brauchst keine Gedanken, welche auf Angst oder Schuld basieren. Sich schuldig fühlen, weil man meint, man hätte etwas falsch gemacht, jemand anderem die Schuld zuschreiben oder Angst, die Zukunft bringe etwas Schreckliches. Denn diese beiden sind meines Erachtens die Grundlagen, welche unser Ego am Leben erhalten. Daraus entstehen dann Groll, Wut, Missgunst, Ignoranz, Gier, Neid, Antriebslosigkeit, Trauer, Scham, Stolz usw.
Übung
Beobachte immer mal wieder deinen Verstand im Sinne von: "Ach, was möchtest du mir jetzt gerade wieder für eine Geschichte erzählen?" Im Bewusstsein, dass dein Verstand nicht die Realität ist, sondern das Resultat deiner Vergangenheit. Dein persönliches Weltbild, welches sich von den 'Träumen' deiner Mitmenschen unterscheidet. Ja, genau. Wenn du in Gedanken versunken lebst, träumst du sozusagen. Es geht nicht darum, deine Gedanken weghaben zu wollen. Das ist zu anstrengend! Lasse sie zu, aber lasse sie auch wieder gehen. Beobachte, ohne zu urteilen. Du kannst dir urteilsfrei sagen: "Ach, das war wieder ein Angst-Gedanke" oder "Oh, das war wieder eine Schuldzuweisung". Das ist alles. Lerne dein Ego kennen.
4. Gewahrsein von Emotionen und Gefühlen
Dies ist für viele Menschen nicht ganz so einfach, weil sie es nicht gelernt haben. Gerne werden Trauer und Wut unterdrückt oder auf andere Menschen projiziert. Das eigene Bewusstsein auf die eigenen Emotionen und Gefühle zu richten, sie anzunehmen und urteilsfrei zu beobachten ist ein wichtiger Schritt Richtung Heilung und Transformation. Für diese Methode benötigt man grundsätzlich etwas mehr Zeit weil man so gut wie möglich in der Stille sein sollte. Jedoch hilft es, sich bewusst zu werden, dass Emotionen kommen und gehen und man sich nicht mit ihnen identifizieren sollte.
Übung
Nimm dir morgens oder abends bevor du ins Bett gehst ein paar Minuten Zeit und frage dich: Wie geht es mir emotional gerade? Wichtig ist, vollkommen ehrlich zu sich selber zu sein. Emotionen sind schlussendlich nur Energien, wie alles andere auch. Beobachte, wie sie sich in deinem Körper anfühlen. Bewerte nicht. Auch solltest du das Gefühl insoliert fühlen, sprich, von der Situation und den involvierten Personen trennen. Denn diese agieren als dein Spiegel und sind dazu da, dir etwas aufzuzeigen.
Sei Entspannt
All die genannten Übungen solltest du so entspannt wie möglich machen. Es ist nicht Sinn und Zweck, Energie dafür aufzuwenden. Vielmehr sollten Ruhe und Entspanntheit einkehren. Es kann gut sein, dass du anfangs diese Übungen langweilig oder sinnlos findest. Auch das sind weitere Gedanken und Glaubensmuster. Nimm auch diese wahr. Unser Ego ist wirklich sehr geschickt. Und da wir es uns so gewohnt sind, mit unseren gedanklichen Träumen zu leben, kann es wie eine Sucht sein. Sich daraus zu lösen braucht einfach Geduld und Vertrauen. Es lohnt sich.
