Wie wir ein neues Leben erschaffen
Weshalb leben viele Menschen in der Vergangenheit oder in der Zukunft und schöpfen ihr Potenzial nicht aus? Wie können wir etwas Gutes in dieser Welt erschaffen, das dem Gesamtwohl dient? Wie kann man das menschliche Bewusstsein erkennen und ein besseres und wacheres Leben führen?

Eine kleine Geschichte dazu...
Max möchte etwas ändern
Max ist 35 Jahre alt. Er ist mit einer Situation gar nicht zufrieden. Er findet, das alte Haus im Park sei nicht mehr zeitgemäss und es müsste abgerissen werden, damit ein neues Haus gebaut werden kann. Er findet, dass dieses alte Haus störend ist, da es alt und vermodert ist. Er ist sogar wütend auf die Situation, weil ihn das schon länger beschäftigt. Er versteht es einfach nicht, dass die verantwortlichen Menschen das nicht sehen.
Er geht oft zu diesem Haus und regt sich auf. Er schreibt Artikel über diese Situation, in der Hoffnung, dass andere Menschen derselben Meinung sind. Er beschuldigt die verantwortlichen Personen und meint, das müsse unbedingt geändert werden. Es sei verantwortungslos und diene niemandem.
Da die Situation nicht ernst genommen wird, geht er sogar in den Park und stellt Tafeln auf, womit er bekräftigt, dass er mit der Situation unzufrieden ist. Er hofft auf Aufmerksamkeit. Er wird immer wütender auf die Verantwortlichen und findet es ungerecht, wie er und die Bevölkerung behandelt werden.
Zu seiner Freude findet er Gleichgesinnte. Auch sie bekunden ihren Unmut auf diverse Weise. Auch sie sind wütend auf die zuständigen Personen. Sie gründen sogar eine Organisation, um ihr Anliegen mit mehr Nachdruck zu bestärken. Das Ganze ist mittlerweile so weit fortgeschritten, dass gewisse Menschen dieser Organisation sogar Hass auf die Verantwortlichen projizieren. Er ist stolz, eine so starke Organisation in die Welt gerufen zu haben.Tagtäglich stehen sie in diesem Park und schauen das alte, verschimmelte Haus an.
Max ist dieses Projekt nun schon seit 5 Jahren ein Anliegen. Dieses alte Haus ist mittlerweile sein Hauptlebensinhalt geworden. Er möchte unbedingt gegen diese Situation ankämpfen. Seine Gedanken drehen sich praktisch nur noch um dieses Objekt und wie er die Verantwortlichen endlich dazu bringen kann, diese Situation zu ändern. Er überlegt und macht Konzepte, wie sie sich mehr Gehör verschaffen können, damit endlich etwas passiert.
Fragen zu Max’s Leben
Was sind die Bewusstseinsebenen, welche Max hier lebt?
Lebt Max ein glückliches Leben?
Was passiert hier auf einer energetischen Bewusstseinsebene?
Lebt Max sein Opfer- oder sein Schöpferbewusstsein?
Wie könnte Max sein höheres Schöpferbewusstsein leben?
Mögliche Antworten zu Max’s Herausforderungen:
Was sind die Bewusstseinsebenen, welche Max hier lebt?
Als erstes fällt sicherlich seine Unzufriedenheit auf. Er ist mit etwas in der Aussenwelt unzufrieden, welches Unmut in ihm auslöst. Als nächstes lebt Max im Bewusstsein der Schuldzuweisung, da er den verantwortlichen Menschen die Schuld an der Misere gibt. Sie sind sozusagen für seine Unzufriedenheit verantwortlich. Auch sucht Max nach Anerkennung, indem er Verstärkung sucht, welche seinem Anliegen noch mehr Gewicht gibt. Seine Wutenergie lebt Max destruktiv. Sie endet in Schuldzuweisung und sogar in Hass. Ein weiteres Thema, welches sich heraus kristallisiert ist Ungerechtigkeit. Zudem kämpft Max gegen etwas Altes. Als letztes können wir davon ausgehen, dass Max hauptsächlich im Verstand lebt und auch mit diesem das Problem zu lösen versucht.
Lebt Max ein glückliches Leben?
Das können wir nicht mit Bestimmtheit sagen. Vielleicht macht es ihm ja Spass, wütend zu sein und eine schuldige Person für seinen Unmut zu finden. Es kann sogar süchtig machen. Es gibt Anteile in uns, die lieben es richtig, darin zu schwelgen. Doch sind wir ehrlich. Er lebt wohl eher Schuld, Ärger und Stolz. Dies sind hauptsächlich seine antreibenden Energien. Max hat das Gefühl, dass wenn das Haus abgerissen und ein neues gebaut würde, er dann endlich glücklich würde.
Was passiert hier auf einer energetischen Bewusstseinsebene?
Mit unserem Bewusstsein steuern wir Energie. Wir haben uns nun klar gemacht, welche Energien Max da lenkt. Worauf lenkt er sie genau? Auf das alte Haus und die verantwortlichen Menschen. Man könnte auch sagen, er lenkt seine Energien auf etwas Altes, was schon besteht. Er lebt in der Vergangenheit und bestärkt seine Wirklichkeit von Tag zu Tag. Jeden Tag seines Lebens schaut er das alte Haus an. Er realisiert schon gar nicht mehr, dass es ausserhalb von diesem Haus noch ein anderes Leben existiert.
Lebt Max sein Opfer- oder sein Schöpferbewusstsein?
Was würdest du sagen? Ich sage, er lebt zu einem Drittel Opferbewusstsein und zu einem weiteren Drittel mittleres Schöpferbewusstsein. Sein höheres Schöpferbewusstsein lebt Max eher nicht. Opferbewusstsein, da er aufgrund der konditionierten Muster seine destruktiven Energien lebt. Und da er sich als Opfer der Situation sieht, ist er unzufrieden. Weshalb mittleres Schöpferbewusstsein? Da Mut und Bereitwilligkeit schon zu den konstruktiven Energien gehören. Sie geben uns Energie und kosten uns keine.
Wie könnte Max sein höheres Schöpferbewusstsein leben?
Als erstes dürfte sich Max bewusst machen, was seine wirklichen Motivatoren sind. Die haben wir oben bereits identifiziert (Schuld, Ärger, Stolz, Suche nach Anerkennung, Ungerechtigkeit etc.). Für Max ist relevant zu verstehen, dass diese Motivatoren sein eigenes inneres Problem sind und nicht von der Aussenwelt kommen. Wichtig für Max zu erkennen ist auch, dass er diese Themen sehr schwerlich auf gedanklicher Ebene lösen kann, sondern nur auf der Gefühlsebene. Er sollte sich in Achtsamkeit üben, um diese destruktiven Gefühle in sich spüren zu lernen.
Anfangs möchte sein Verstand das nicht. Er möchte ja glücklich sein (was er sich mit dem Umbau des Hauses erhofft), also weshalb den Ärger in sich bewusst wahrnehmen? Mit entsprechenden Techniken lernt Max, wie sich Ärger genau anfühlt. Indem er den Ärger vollkommen annimmt, verliert er seine Macht über Max und er fühlt sich befreiter. Bei der Schuld übt er sich in Versöhnungsarbeit und ändert so seine Sicht auf die verantwortlichen Personen. Er versteht nun auch, von wo sein Unmut kommt und dass das meiste von seiner Prägung in der Kindheit entstanden ist. Sein Vater war schon oft verärgert und hat seinen Unmut kundgetan. Nie konnte Max es ihm Recht machen und hat sich bereits als Kind schuldig für diese Situationen gefühlt. Zudem wurde sein Bruder bevorzugt, was er als ungerecht empfand. Da er immer hinten anstehen musste, hat er bereits von seinen Eltern zu wenig Aufmerksamkeit erhalten.
Max ist inzwischen fortgeschritten in Achtsamkeit. Er weiss nun, dass er mit seinen Ego-Mustern, wie zum Beispiel das Thema "Ungerechtigkeit", die Situation immer wieder rekreiert bis er sie gelöst hat. Indem Max seine destruktiven Energien transformiert hat, fühlt er eine entsprechende Leichtigkeit in sich. Da er das Thema Schuld und Ärger zu einem grossen Teil umgewandelt hat, zieht es ihn auch nicht mehr so sehr zum alten Haus. Vermehrt geht er in die Natur und lernt, den Moment zu geniessen, mit allem was er mit sich bringt. Auch wenn er wieder mal Schuld oder Ärger spürt, weiss er, wie er diese Gefühle annehmen kann und transformiert diese in Liebe. So kommt er mehr und mehr in seine Mitte. Er entwickelt wieder Freude an den kleinen Dingen. Er merkt sogar, dass er einfach so glücklich sein kann, ohne etwas Bestimmtes in der Aussenwelt.
Da er oft in die Natur geht, erhält er plötzlich Visionen von einem schönen Haus am See. Auch der Weg zu dieser Möglichkeit, sein eigenes neues Haus manifestieren zu können, wird ihm immer klarer, auch wenn mit Herausforderungen begleitet. Er glaubt zuerst nicht an sich, dass er so ein Haus bauen könnte. Er hat Angst, zu versagen oder was andere von ihm denken könnten. Doch er lernt, auch die Ängste bewusst wahrzunehmen und aufzulösen.
Max geht nun nicht mehr zum alten Haus, weil er erkannt hat, dass er in einer Ego-Spirale gefangen war. Das Leben hat ihm so lange die alten Gefühlssituationen gezeigt, bis er gelernt hat, diese anzunehmen und zu transformieren. Er hat sich jetzt entscheiden, nach vorne zu blicken und nicht mehr nach hinten. Er lernt, wie er seine Energien konzentriert einsetzen kann. Und das nicht mehr in der Aussenwelt, sondern in seiner Innenwelt. Denn sobald sich wieder Schuld, Ärger oder ähnliches zeigt, lenkt er die Energien in sein Herz. Er versteht immer mehr, dass sich seine Welt nur in seinem Inneren abspielt und dass er seine Ego-Muster auf die Aussenwelt projiziert hat.